Evangelisch-lutherische Kirchengemeinden Meyenburg & Bruch-Aschwarden

1412: Papst Johannes XXIII. gestattet "seinen geliebten Söhnen" - Johann von Wersebe dem Älteren, Johann von Wersebe dem Jüngeren, Martin von Wersebe und den Einwohnern von Meyenburg -, in Meyenburg eine eigene Kirche zu bauen. Bis dahin gehören die Meyenburger zur St.-Nikolai-Gemeinde nach Bruch.

1415: "Um 1415 haben der alte und der junge Johann von Wersebe, Martin von Wersebe und der Domherr Probst Hermann von Wersebe die Kirche fundiert und aufgebaut." Diese alte Inschrift am Turm der Kirche gibt Kunde von den Anfängen der Kirchengemeinde in Meyenburg. Die Kirche wird der heiligen Lucia geweiht, der Märtyrerin der letzten Christenverfolgung durch die römischen Kaiser.

1512: Aus diesem Jahr stammt die kleinere und ältere Glocke der Kirche.

1520: Um 1520 wird Arend Giessel erster lutherischer Geistlicher in Meyenburg. Meyenburg ist damit eine der ersten Gemeinden im Bereich des Erzstiftes Bremen-Verden, die sich zur Reformation bekennt.

1752: "1752 hat Otto Wilhelm von Wersebe diesen Thurm an die alte Kirche angebaut." Die Inschrift am Turm gibt auch Auskunft über den ältesten Teil der Kirche. Der Turm ist noch aus Steinen im Klosterformat erbaut worden. Im selben Jahr wird auch eine Orgel angeschafft. Sie stammt aus der Klosterkirche in Osterholz. Der Kirchturm erhält eine zweite Glocke, die aus einer älteren Glocke von J. Ph. Bartels in Bremen umgegossen worden ist.

1857 wird das Kirchenschiff von den Baumeistern Johann Woltmann aus Schwanewede und Otto Gleistein aus Hammersbeck erbaut. Bei einer Einwohnerzahl von 600 wird die Kirche mit 450 Sitzplätzen ausgerüstet.

1958 endet das Patronat der Familie von Wersebe. Von der Verbundenheit der von Wersebes mit ihrer Patronatskirche zeugen noch die Epitaph in der Kirche und die Inschriften und das Wappen am Turm und an der Orgel.

1964 wird die Kirche in ihrem Inneren grundlegend renoviert. Die Platzzahl wird durch Beseitigung der seitlichen Emporen auf 250 verringert. Einen Taufstein, den schon die Stiftungsurkunde als notwendig erwähnt, erhält die Kirche im Jahr darauf.

1967: Die St.-Nikolai-Kirchengemeinde Bruch-Aschwarden und die St.-Luciae-Kirchengemeinde Meyenburg werden unter einem Pfarramt verbunden.

1984 wird in die Kirche, mit erheblicher Eigeninitiative, ein neuer Kanzelaltar eingebaut. Man bemüht sich dabei, der ursprünglichen Gestalt des Kircheninneren zu entsprechen.

Auch die alten Eisenleuchter des ehemaligen Meyenburger Altars erhalten, nach mühevoller Restauration, wieder ihren angestammten Platz auf dem Altar.

Unter dem Licht der fünf Kronleuchter, von denen der mittlere aus dem 19. Jahrhundert stammt, erstrahlt die Kirche nun wieder im alten Glanz.